„Du sollst nicht stehlen“

Warum eigentlich nicht?

Viele machen es.

Es gibt Einbrecher, die Fernseher, Schmuck, Computer und ähnliches aus Wohnungen stehlen.

Es gibt Personen, die unsere Daten stehlen, um damit Straftaten zu begehen.

Es gibt Firmen, die Recht, Gesetz und Moral umgehen, um ihren Profit zu steigern und dahinter steckt auch immer ein Diebstahl, denn das Geld, das in den Taschen dieser Leute landet, kommt ja irgendwo her. Irgendjemand hat es jetzt nicht mehr.

So ein bisschen davon könnte ja auch in meiner Tasche landen, oder?

Ich glaube, dass alles, was getan werden kann, auch irgendwann von irgendjemand getan wird. Ich halte das für einen Makel. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, nachdem man gelernt hatte, Atomkerne zu spalten, auf die Bombe zu verzichten? Uns Menschen fehlt es mehr oder weniger an einem Ethischen Rahmen. Einen Rahmen, den wir verstehen und akzeptieren, weil wir wissen, dass dieser Rahmen uns guttut.

Manchmal ergeben sich in unserem Leben Möglichkeiten, die von uns eine Entscheidung verlangen. Die Möglichkeit, bei der Steuer etwas zu mogeln, die Möglichkeit in eine geöffnete Kasse zu greifen. Die Möglichkeit, vom Arbeitsplatz etwas mit zu nehmen, was uns nicht gehört. Kleinigkeiten, aber es geht nicht um den Wert einer Sache. Es geht darum, wer wir sind.

Wie leicht ist es, eine gebogene Wahrheit vor sich selbst zu rechtfertigen.

In unserer Zeit hören wir das Wort „Verzicht“ nicht gerne. Die Welt ist voll von „Nutze deine Möglichkeiten“. Tatsächlich hat Verzicht aber etwas mit Stärke und Charakter zu tun. Fragen Sie mal einen trockenen Alkoholiker.

Haben wir genug Charakter und Stärke, nicht jede Möglichkeit zu nutzen?

Nicht nur unseren eigenen Vorteil zu sehen? Begreifen wir uns als Teil einer Gemeinschaft oder sehen wir uns selbst als Zentrum unseres Universums?

Gott will, dass unser Zusammenleben gelingt. Es kann aber nicht gelingen, wenn Vertrauen durch Diebstahl, in welcher Form auch immer zerstört wird.

Egel, ob man Gedanken, Ideen, Geld oder was auch immer stiehlt. Das Zusammenleben wird vergiftet.

Das Christsein führt mich immer wieder zu dem Gedanken, wer bin ich eigentlich? Für mich heißt zu Gott finden, auch immer zu sich selbst finden.

Übrigens: Gott will etwas „VERSCHENKEN“.