In meiner Blase

In meiner Blase habe ich mich gut eingerichtet. Alles ist so, wie ich es gewohnt bin. Natürlich gehört zu dieser Blase auch mein Gemecker.

Zu wenig Geld, alles wird immer teurer, „DIE“ bekommen einfach nichts hin, nichts funktioniert mehr in diesem Land. Ich unterbreche mein Gemecker nur mal kurz, um auf mein 800,- € teures Smartphone zu schauen, ob es was Neues gibt. Klar, die üblichen Clips, die mir zeigen, wie dumm die anderen sind.

Na gut, dann schalte ich mal meinen super OLED Flatscreen an und schaue, was es dort so neues gibt.

In meiner Blase gehts mir gut, aber jetzt kommen „DIE“ und wollen mir alles wegnehmen.

Die Welt verändert sich, das hat sie schon immer getan.

Als die ersten Autos über die Straßen rollten, war sicher vielen klar, dass sich diese Stinkdinger nie gegen das Pferd durch setzen werden.

Da muss man in die Apotheke und Benzin kaufen und am Ende produzieren sie nur Arbeitslose, denn am Pferd hängen viele Arbeitsplätze.

Oder die Einführung des mechanischen Webstuhles, was hat das Wellen geschlagen.

Klar, jeder Strukturwandel schlägt Wellen und will bewältigt werden.

Ich glaube, jeder Wandel beginnt im Kopf.

Das erlebe ich auch in meinem Glauben. Es gibt nämlich auch eine Glaubensblase, in der wir uns einrichten. Vielleicht fangen wir irgendwann an zu denken (jetzt könnte man den Satz beenden :-)), das ich alles Wesentliche weiß. Die Grundpfeiler meines Glaubens sind eingeschlagen. Ich lehne mich zufrieden zurück und betrachte die anderen, die offensichtlich noch nicht so weit sind wie ich. Wehe es tastet jemand meine Blase an, dann schrei ich Verrat, Abfall vom Glauben, Irrglauben.

Aber alles verändert sich.

Sicher nicht Gott, aber ich. Ich muss mich verändern denn wenn ich es nicht tue, bin ich nicht mehr auf dem Weg. Auf diesem Pilgerweg, auf den Jesus uns geschickt hat. Dann habe ich mir am Wegesrand ein Haus gebaut und mich dort schön eingerichtet.

Dann wird irgendwann aus meiner Zufriedenheit Angst.

Die Angst, etwas zu verlieren von meinen angesammelten Schätzen, auch von den Geistlichen.

Ich glaube aber das ist falsch. Im Laufe meines Lebens musste/durfte ich immer wieder mein Gottesbild erneuern. Immer wieder durfte ich etwas dazu lernen und Irrtümer einsehen. Heute ist mein Glaube stärker und angstfreier als früher. Meine Schätze möchte ich woanders sammeln.

Aber auch das, was ich heute zu wissen glaube, will immer wieder hinterfragt und geprüft werden. 

Welche Lektionen hält Gott für mich noch bereit?

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