Wie Gott sein. 

Wenn ich mir diese Welt so an schaue, erscheint sie mir ziemlich verrückt.

Ich habe das Gefühl, als wäre die Menschheit irgendwie gespalten.

Die einen sind mutig, lernfähig und nicht angstgesteuert.

Sie sind bereit, Probleme zu sehen und suchen nach Lösungen.

Die anderen träumen sich in eine vergangene Welt, die es so nie gab. Vor jeder Veränderung haben sie Angst und werden panisch. Sie greifen verzweifelt jede schnelle, einfache Antwort auf und halten sich daran fest, ohne diese zu hinterfragen.

Vielleicht steckt dahinter die Geschichte des ersten Sündenfalls.

Die Schlange lockt Eva unter anderem mit dem Argument: Ihr werdet wie Gott sein. Wir wissen, wie die Geschichte ausgeht. Die Menschen können der Frucht nicht widerstehen. Sie wollen wie Gott sein.

Der Mensch hat angefangen, die Erde nach seinem eigenen Bild zu erschaffen, nach seinen eigenen Vorstellungen zu kultivieren. Er hat damit das Paradies verlassen und ist auf die Baustelle gezogen.

Wenn ich mir das bisher Geleistete so betrachte, denke ich, wir hätten das lieber Gott machen lassen. Die Erde ist an der Grenze der Belastbarkeit. Der Hunger ist bei weitem noch nicht besiegt und nach wie vor meinen manche Menschen, sie müssten sich gegenseitig ermorden, für ein paar Quadratkilometer Boden oder für irgendwelche Rohstoffe.

Da flammt die Rede vom Blut wieder auf. Vom türkischen, vom russischen, vom deutschen. Da gibt es wieder ein Herrenrassengefasel und die Angstgetriebenen hängen sich an die selbstherrlichen Verführer.

Auch in der Christenheit können wir das sehen. Mutlos und ängstlich muss die schnelle Antwort her. Die tiefere Wahrheit geht verloren. Man grenzt sich ab. Hält keine Fragen aus. Man kann nur mit einfachen Antworten leben, auch wenn sie falsch sind. Nur nichts hinterfragen.

Wir Menschen wollen sein wie Gott und können es nicht.

Vielleicht sollte Gott uns mal vormachen, was es heißt, Mensch zu sein?

Ach, das hat er ja ….

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