Ein Foto von Gott.

Das wär es doch. Jede Zeitung würde es bringen. Endlich wüsste man, wie Gott aussieht.

Klar, das meine ich hier nicht. Das Foto, welches ich meine, haben wir alle längst gemacht. Mehr oder weniger scharf oder verschwommen. Irgendwie glauben wir alle zu wissen, wie dieser Gott ist. Wir haben unsere Erfahrungen gemacht, in der Bibel gegraben und sind hoffentlich fündig geworden. Dann haben wir in unserem Kopf ein Foto gemacht. Ein meistens zwei dimensionales, statisches Bild. Im Geist hängen wir dieses Bild an eine imaginäre Wand und betrachten es hin und wieder. Eingerahmt und regungslos hängt er nun da.

Stellen Sie sich vor, Sie würden das mit einem Menschen machen, den Sie lieben?

Wir wünschen uns Gottesbegegnung. Wir wünschen Gottes Handeln in unserem Leben zu entdecken, aber wie können wir das, wenn wir ihn in ein Bilderrahmen stecken? Der Erfinder der Dimensionen und der Zeit, wird von uns schlichtweg nicht wahrgenommen, wenn wir immer auf das von uns geschossene Bild schauen.

Ein Foto ist eine Momentaufnahme, welches nie die ganze Geschichte zeigt.

Auf der anderen Seite gibt mir ein Foto natürlich Sicherheit. „So ist es“, sagt das Foto. Mit diesem Gott muss ich nicht unterwegs sein. Da ist nichts Dynamisches, kein Scheitern, keine Überraschung, kein Wachstum, kein neues Land. Da ist kein Auszug aus Ägypten, keine Wüstenwanderung und auch kein Umherziehen mit Jesus. Da ist nur ein Foto. Ein Foto, in das Gott aber nicht hinein passt. Wenn ich an diesem Foto festhalte, gebe ich das Unterwegssein mit Gott auf. Dann bleibt Gott zwei dimensional, statisch und folgenlos.

Stellen Sie sich vor, Sie würden das mit einem Menschen machen, den Sie lieben?

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