„Erbaulich“, oder ist da mehr?

Es ist immer wieder Thema und wird es wohl bleiben, die Frage nach unserem Gottesbild. 

Läuft unser Leben in geregelten Bahnen und fühlen wir uns gut, werden wir an den Bildern und Sätzen festhalten, die wir kennen und gewohnt sind.

Warum sollten wir etwas hinterfragen? Erst die Krise zeigt, ob wir auf tragfähigem Grund stehen. Ich gebe zu, dass mich gerade christliche Musiktexte hier oft hungrig zurück lassen. Gerade Lobpreismusik wirkt auf mich oft sehr schlagerhaft und ohne existenziellen Erfahrungshintergrund.

Zum Leben gehört doch aber das Ausloten der eigenen Existenz. Wie tief reichen meine Wurzeln? Ist mein Haus Wetterfest? Das „Dünn-drüber“ des schnell hin geworfenen Kalenderblattes reicht dann nicht.

Die Diskussion, welche auch von Arne Kopfermann angeregt wird, scheint mir hier hilfreich zu sein. Vielleicht müssen christliche Musiktexte in Zukunft nicht immer nur „erbaulich“ sein. Vielleicht dürfen Texte auch einfach mal Situationen beschreiben, ohne immer gleich mit der schnellen Antwort um die Ecke zu kommen.

Wenn wir durch das Eis unseres zu dünnen Glaubens brechen und uns so manches einfach nur noch phrasenhaft erscheint, sollten wir uns aufmachen. Wir sollten unser Herz aufmachen für neues. Wir sollten unser Bündel schnüren und uns auf den Weg machen und unseren statischen Glauben hinterfragen. Vielleicht ist die Pilgerschaft das bessere Bild. Eine Reise, auf der wir uns befinden, auf der wir ständig neues entdecken.

Sollten wir nicht in der Wüste einen Brunnen bohren? Tief graben, bis wir fündig werden, in der starren Trockenheit unserer Hoffnungslosigkeit?

Es ist doch schon viel gewonnen, wenn wir verstehen, wie hoffnungslos das Leben hinter der Fassade des Konsums eigentlich ist.

Können wir das in der Kunst artikulieren?

Können wir den Glauben wieder als etwas Bewegtes und Bewegendes entdecken?

Ich glaube, da wartet noch ein großer Schatz auf uns!

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