Ein innerer Konflikt.

Jetzt in diesen Tagen ist es wieder Thema: Wie stehen wir als Christen zu Waffen und Waffenlieferungen. Gerade für uns Christen sind das komplizierte Gedanken.

Auf jeden Fall bin ich hier sozusagen für die Aufhebung des Fraktionszwanges, also es geht hier um Gewissensentscheidungen und wir sollten jede gut abgewogene Entscheidung akzeptieren, auch wenn sie nicht der unseren entspricht.

Im Folgenden möchte ich meine Gedanke zu dem Thema Ukraine und Waffenlieferungen vortragen.

Das Ziel ist für mich klar.

Dieser nicht provozierte Angriffskrieg muss enden.

Das Ermorden von Zivilisten und Wehrlosen macht mich wütend.

Wut kann aber für mich keine Entscheidungsgrundlage sein, also will ich es mal sachlich versuchen.

Also noch einmal, was ist das Ziel?

Zwei Möglichkeiten sind denkbar.

Entweder Puten gewinnt diesen Krieg oder Putin verliert ihn.

Klar, auch eine Niederlage würde er mit seiner Propaganda-Maschine als Sieg verkaufen.

Putin wird nicht plötzlich die Kampfhandlungen einstellen und sagen: „Oh, das war ein Fehler, lasst uns wieder Freunde sein“ und die ukrainische Bevölkerung wird nicht sagen: „OK, wir geben unser Land auf. Alle 40 Millionen Menschen suchen sich jetzt eine neue Heimat und wir schenken unser Land Putin“. Nein, es würde sich ein Guerillakrieg entwickeln, der Jahre dauern kann (siehe Afghanistan).

Der Krieg wird erst aufhören, wenn eine Seite die Situation als Sieg verbuchen kann, und das darf nicht Putin sein. Würde er Siegen, wär das wie ein Freibrief für alle Despoten dieser Welt, mit Gewalt durch zu kommen.

(China beobachtet das Verhalten Europas genau)

Außerdem, er wird nicht mit der Ukraine aufhören.

Putin tut was er sagt. Als er bei der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt hat, dass er es nicht hinnehmen wird, wenn der Hafen der Schwarzmeerflotte (Sewastopol) zur Europäischen Union gehört, haben viele gesagt: Was will er denn machen? Daraufhin hat er die Krim besetzt. Als seine Truppen um die Ukraine herum Stellung bezogen, haben viele gesagt: Er wird schon nicht… und er hat. Vielfach hat er sich zu den Grenzen geäußert, die aus seiner Sicht falsch und unrechtmäßig sind. Dazu gehört das Baltikum, Moldau und andere. Er wird nicht aufhören.

Ich denke mir manchmal, was wär gewesen, wenn die Länder um Deutschland herum 1939 nicht gesagt hätten: „Er wird schon nicht, es gibt doch Verträge“. Wehret den Anfängen.

Ein weiterer Gedanke:

Laden wir nicht Mitschuld auf uns, wenn wir uns weigern, unsere eigenen Hände schmutzig zu machen? Es ist ja nicht so, dass Deutschland nichts tut, aber um den Krieg schnell zu beenden, muss Waffengleichheit hergestellt werden. Wenigstens das. Ich kann mich den Sterbenden gegenüber nicht durch meine Moral entschuldigen. 

Klar, der Krieg muss begrenzt bleiben, aber das wird er nicht, wenn die Welt Putin gewähren lässt. Richtig ist sicher, auf das eingreifen von NATO-Truppen zu verzichten, auch eine Flugverbotszone ist nicht machbar. Aber das sich selbst Belügen, in dem man einen Unterschied macht zwischen Verteidigungswaffen und Angriffswaffen finde ich sehr fragwürdig. Ich kann mit einem Panzer meine Heimat nicht verteidigen und mit einer Panzerfaust keinen Angriff starten?

Kann mir das mal ein Soldat erklären?

Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe den Frieden und die Gewaltlosigkeit.

Lieber tausend Stunden reden, als eine Stunde Schießen.

Was aber würde ich tun und hoffen, wenn meine Heimat angegriffen würde?

Übrigens: Putin kann auch bis Deutschland schießen, aber er wird schon nicht ….

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