Der Auszug.

16Geh nun und rufe die Ältestendes Volkes Israel zusammen! Sag zu ihnen: ‚Der HERR, der Gott eurer Vorfahren, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er hat zu mir gesagt: Ich habe genau gesehen, was man euch in Ägypten antut.

17Darum bin ich entschlossen, euch aus diesem Land herauszuführen, in dem ihr so unterdrückt werdet. Ich bringe euch in das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.‘

18Wenn du so zu ihnen sprichst, werden die Ältesten des Volkes auf dich hören. Dann musst du mit ihnen zum König von Ägypten gehen, und ihr sollt zu ihm sagen: ‚Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. Deshalb wollen wir drei Tagereisen weit in die Wüste gehen und dort dem HERRN, unserem Gott, Opferdarbringen.‘

19Ich weiß, dass der König von Ägypten euch nicht gehen lässt; er wird sich durch keine Macht der Welt dazu zwingen lassen.

20Aber dann werde ich meine Hand ausstrecken und die Ägypter schlagen, ich werde Schrecken erregende Wunder in ihrer Mitte vollbringen. Und dann wird er euch ziehen lassen. 

2Mose 3,16-20 Gute Nachricht

Als ich diesen Text vor einigen Tagen las, fühlte ich mich getroffen. Dieser Text erschien mir sehr aktuell denn auch wir stecken oft in Situationen aus denen wir nicht herauskommen. Unsere Situation heißt wohl nicht Ägypten, aber sie heißt vielleicht Angst, oder Erziehung oder Gier oder Überheblichkeit.

Israel war lange in Ägypten. Einige Hundert Jahre und am Anfang hat es sich ja auch gut angefühlt. Man war der eigenen Hungersnot entkommen und Ägypten bot viel. Im laufe der Zeit allerdings entwickelte sich das vermeintliche Paradies zum Gefängnis. Die Hebräer wurden unterdrückt und ausgebeutet.

Nicht alles was mir bequem und richtig erscheint, erweist sich langfristig als gut.

Da wär es doch leicht, einfach anderen die Schuld für die eigene Misere zu geben.

Aber das hilft nicht.

Vielleicht kommt der Punkt, an dem ich die Belegungen meiner Jugend hinter mir lassen muss, an dem ich aufbrechen muss, wie eine Blume zur Blüte. Ein Punkt, an dem ich mein gewohntes Haus verlassen muss, auf einem unbekannten Weg.

Dann werden vielleicht andere Menschen enttäuscht sein oder verärgert, weil man sich verändert.

Manche Bibellehrer sagen, dass Israel 400 Jahre in Ägypten war. Warum so lange?

In Vers 18 lesen wir: „Sie werden auf dich hören“.

Wir müssen reifen und wachsen, wir Menschen brauchen Zeit bis wir bereit sind einen neuen Kurs einzuschlagen.

Manchmal ist uns unsere Angst so vertraut, dass wir sie nicht loslassen wollen. Was wir kennen, gibt uns Sicherheit, auch wenn es schwer ist.

Auch ich habe mein Ägypten in mir und manchmal ist es mir so Heimat geworden, dass ich gar nicht mehr weiß, dass es etwas anderes gibt.

In Vers 19 heißt es: „Ich weiß, dass der König von Ägypten euch nicht gehen lässt; er wird sich durch keine Macht der Welt dazu zwingen lassen“.

Der Weg in die eigene Heimat ist immer ein Kampf, weil wir den Weg nicht kennen und das Ziel auch nicht so richtig. Dieses fremde Königreich in uns, hat einen König und der gibt sich große Mühe uns von allem Aufbruch abzuhalten. Da braucht es immer wieder diese Unterstützung von Gott.

Mich ruft nicht Mose, mich ruft Jesus. Er ruft zur Nachfolge. Er hat uns gezeigt, was Mensch sein heißt und wie wir dahin gelangen, zum Menschsein, zu uns selbst. Das Unechte an uns, das Verbogene und Zerbrochene, das hindert uns. Wir haben es in unser Leben eingebaut und glauben es muss so sein und außerdem führt der Weg in die Heimat durch eine Wüste. Nein, leicht ist es nicht aber in der Heimat finden wir alles was brauchen und noch viel mehr. Der Weg lohnt sich. Da bin ich sicher.

Es grüßt: Michael

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