Ganz Neu

Das passiert mir immer wieder.

Der Text eines neuen Liedes ist fertig und nun geht es an die Musik. Da habe ich ein kleines Riff das mir brauchbar erscheint. Ich versuche dieses und jenes aber irgendwie komme ich nicht weiter. Dann habe ich eine Akkordfolge aber irgendwas in mir sagt mir, dass das nicht der richtige Weg ist. Ich dreh mich im Kreis und fange an zu verzweifeln. Das kann mehrere Tage so gehen. Immer wieder neue Kombinationen des bereits erdachten. Es muss doch weiter gehen. Irgendwie führen alle Wege mich in eine Sackgasse.

Dann kommt es mir plötzlich in den Kopf. Schmeis alles über Bord und fang von vorne an. Ein ganz neuer Ansatz. Der Weg war falsch. Dieser Text braucht etwas anderes.

Kenne ich das nicht irgendwo her?

Da frage ich mich warum es mit einer bestimmten Sache in meinem Leben nicht weitergeht. Ich versuche mit aller Kraft einen Weg zu finden. Da ist aber eine Wand, es geht nicht weiter. Ich kann das aber nicht akzeptieren. Es muss doch hier weiter gehen. Ich bete zu Gott, das er mir hilft, aber es passiert nichts. Ich komme einfach nicht auf den Gedanken dass die Richtung nicht stimmt und in die falsche Richtung hilft mir Gott nicht. Irgendwie bin ich nicht in der Lage die Richtung zu ändern, mal nach anderen Möglichkeiten Ausschau zu halten.

Viel zu oft muss es nach meinem Kopf gehen. Ich bin immer wieder davon überzeugt, dass der richtige Weg hier oder dort ist und dabei entwickele ich einen ziemlichen Tunnelblick. Es kann doch nur so gehen, oder?

Ich denke mir, wenn Gott nur dies oder jenes tut, dann ist mein Problem gelöst.

Die Lösung liegt aber vielleicht ganz woanders.

In der Musik hilft es mir immer wieder etwas ganz neu zu denken, sich aus den alten Mustern zu entfernen. Diese Akkordfolge war doch aber schön und vertraut und nun soll ich sie einfach über Bord werfen?

Johannes 3 Vers7: Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe: Ihr müsst von Neuem geboren werden.

Es fängt ganz klein, mit einem Senfkorn in uns an. Bin ich bereit, mir vertrautes loszulassen?

Bin ich bereit mich auf neues einzulassen? Immer wieder findet diese Neugeburt in uns statt, immer wenn ich sage: „Gott, welchen Weg hast Du für mich?“ Wenn ich dieses Gebet spreche, sollte ich bereit sein altes über Bord zu werfen und das ist oft sehr schwer. Das Vertraute gibt mir Sicherheit, auch wenn es schwer zu tragen ist. Das Unbekannte macht Angst. Wenn ich mich mit beiden Händen am vertrauten fest halte, kann ich mich nicht in Gottes Hände fallen lassen.

Das schreibt sich leicht, ist im Alltag aber sehr schwer, es ist ein Übungsfeld.

Aber man kann ja mit kleinen Schritten anfangen.

Ich wünsche uns allen Mut.

Es grüß: Mischu

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