Ohne Gott ?

„Ich kann an so was nicht glauben“, oder „Wenn es einen Gott gäbe, dann …“. Solche Sätze hört man immer wieder. Es ist schwierig, darauf etwas zu sagen. Etwas, das andere überzeugt. Ich weiß heute, ich kann niemanden überzeugen. In letzter Konsequenz ist der Glaube ein Geschenk. Dennoch kann ich mich auf die Suche nach Gott machen, oder auch nicht. So viele Menschen sterben ohne zu wissen wer ihnen ein Leben lang Hoffnung und Kraft zum Leben gegeben hat. Ja, ich glaube dass Gott das tut, unabhängig davon, ob ich an ihn glaube oder nicht. Würde Gott seine Hand von mir zurück ziehen, würde ich es nicht ertragen. Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit würden mein Herz erfüllen. Diese Momente der Gottesferne sind zum Glück selten und die meisten Menschen müssen das wahrscheinlich nie erleben. Jesus erlebte einen solchen Moment, als er am Kreuz rief: „Vater, warum hasst Du mich verlassen?“. Ohne Gott wär das Leben ein immer währender Albtraum. Als Christen können wir etwas mehr von diesen Dingen verstehen. Gott schenkt uns ein Stück Erkenntnis. So dürfen wir auch wissen, dass Gott uns liebt, dass er Gedanken des Heils für uns hat.

Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“ Jer 29,11(Luther)

Als der Mensch sich einst von Gott abwandte, da erklärte Gott den Menschen, was die Trennung von ihm bedeutet und was tat er dann? Er kleidete den Menschen. Gott ist fürsorglich und großzügig. Aber auch gerecht. Kein Schwamm drüber. Wahrheit ist Wahrheit und Lüge ist Lüge.

Wenn ich jetzt mein Leben mit all seinen dunklen Seiten betrachte, müsste ich zu dem Schluss kommen, dass ich ganz schön in der Zwickmühle sitze. Ich kann mir die Nähe Gottes nicht verdienen. Aber Moment mal, ist es nicht so, dass Gott schon da ist? Diese Erkenntnis macht mich dankbar. Ich muss sagen, dass ich Freude an Gott habe. Dann möchte ich mit ihm ins Gespräch kommen, ich will ihn kennen lernen. Vielleicht gibt es da ja Spannendes zu entdecken? Wer das Böse sieht, der wird vom Bösen gesehen. Ich möchte immer wieder darum ringen meinen Blick auf Gott zu richten. Oft, viel zu oft schaue ich auf meine Sorgen, auf den Stress, auf die noch nicht bewältigten Aufgaben. Wenn dann das innere Chaos über mich herein bricht, kann ich nur staunen über die geöffneten Hände Gottes. Er kleidet mich, versorgt mich. Er gibt mir Wert und Sinn. Macht mir zum Leben Mut. Immer wieder. Meine Gedanken und Taten können nicht zu dunkel sein. Denn:

Ich bin der Herr, der Gott über alle Menschen. Nichts ist für mich unmöglich“ Jer. 32,27 (Hoffnung für alle)

Gott ist immer da, ob ich das wahrhaben will oder nicht. Es ist meine Entscheidung mehr über den zu erfahren, der genau weiß, was mir fehlt und was ich brauche. Seine Hände sind offen.

Es grüßt: Michael

 

(  Bildquelle: Kirchenfenster der EFG Bad Schwalbach )

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