Ein kleines Wort Teil 2.

 

Es geht wieder um das Wort „Warum“. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig nicht alles einfach so, ohne zu hinterfragen, hinzunehmen. Auch in Glaubensdingen können, ja sollen wir sogar, hinterfragen. Das Wort „Warum“ wird aber auch in einem anderen Zusammenhang benutzt.

„Warum lässt Gott das zu?“ Diese Frage kommt wohl vielen in den Sinn, deren Lebensfundament durch tragische Ereignisse erschüttert wird. Wenn eine Katastrophe über uns herein bricht, können wir sie oft nicht mehr bewältigen, wir drehen uns im Kreis und werden schier verrückt daran. Selbst Menschen die noch nie nach Gott gefragt haben, rufen plötzlich nach dem, den sie Ihr ganzes Leben ignoriert haben. Wie ist es aber mit uns, die wir ja längst Gottes handeln in unserem Leben erlebt haben? Er ist da und er handelt. Wenn er aber handelt, warum so? Ich habe festgestellt, dass ich dann diese Frage stelle, wenn ich durch Grübeln und Nachdenken nicht mehr weiter komme. Wenn ich aber diese Frage stelle, bewege ich mich ja immer noch auf der Ebene meines Verstandes. Ich will eine Antwort die mein Verstand fassen kann. So komme ich aber nicht weiter. Ich drehe mich immer noch im Kreis.

Viele schlaue Menschen haben sich schon mit dieser uralten Frage beschäftigt und eine wirklich umfassend befriedigende Antwort, die uns intellektuell zufrieden stellt, gibt es wohl nicht.

Vieles auf diesem Schlachtfeld, das wir Leben nennen bleibt schemenhaft und unklar. Wir ahnen doch, das Leben, viel größer ist, als diese paar Jahrzehnte. Den Weg, hin zu dem was noch kommt, muss ich aushalten. Ich weiß auch das es den Verführer und Dunkelmacher gibt. Den Fürsten dieser Welt. Er ist mächtig und er spielt seine Macht aus. Wir stehen zwischen den Fronten und wir sind das Ziel vieler Angriffe und Versuchungen. Wir erleben Leid. Die Dinge passieren, weil sie passieren, zumindest in dieser Welt. In die Lehre bei Jesus zu gehen, heißt nicht unverwundbar zu sein. Paulus ist im Gefängnis gelandet und wurde hingerichtet, wie Petrus und viele andere.

Ich glaube auch nicht an einen Gott, der mir böses zufügt, weil er mir eine Lehre erteilen will. Gott will nichts Böses, er tut nichts Böses. Dennoch ist Gott auch Richter. Für mich ist mein Glaube nicht kuschelig und immer schön. Die Gerechtigkeit Gottes übersteigt meinen Verstand und manchmal kann ich einfach nur schweigen … und vertrauen.

Immer mal wieder bin ich in meinem Leben in einem dunklen Raum gelandet. Eine Dunkelheit, aus der ich mich nicht befreien konnte. Immer war Gott es der ein Licht angemacht hat, auch wenn machmal erst Zeit vergehen musste. Ich verstehe deswegen noch nicht warum ich in diesem Raum bin oder warum dieses Licht nicht heller oder dunkler leuchtet. Hier ist mein Glaubensschritt gefragt. Kann ich Gott vertrauen? Kann ich alles auf diese eine Karte setzen ohne zu verstehen? Ich glaube das Gott das erwartet. Ich vertraue nicht darauf das Gott ALLES Leid von mir abwendet, sondern darauf, dass er immer da ist. Dass er den Weg kennt durch die Dunkelheit meines Lebens. Meine Aufgabe besteht nicht darin alles zu verstehen, sondern Erkentniss zu erlangen. Meine Aufgabe besteht darin, immer mehr Lebensbereiche Gott anzuvertrauen, mich von ihm verwandeln zu lassen. Das ist manchmal schwer.

Eines weiß ich, irgendwann wird Jesus mitten im Sturm, in meine Angst hinein sagen: „Warum fürchtest Du Dich?“. Und wenn es Zeit ist, wird er den Sturm stillen.

Es grüßt: Michael

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