Der Werkzeugkoffer.

In einer Firma, in der ich früher einmal gearbeitet habe, gab es einen Schlosser. Kurz vor der Rente, drahtig, erfahren und irgendwie pastoral. Er hielt alle Maschinen am Laufen. Wenn er gerufen wurde, hatte er seinen rollenden Werkzeugkoffer dabei. Sein Wahlspruch: „Alles was sich bewegt, kann ich reparieren“. Er wusste genau welches Werkzeug, wo zu finden war und meist hatte er das richtige Werkzeug dabei. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, was er brauchte. Er war vorbereitet.

So ein Werkzeugkoffer ist eine tolle Sache. Den könnte ich für mein Leben gut gebrauchen. Es passieren ja immer irgendwelche merkwürdigen Sachen, in meinem Leben und meiner Seele. Ständig geht etwas kaputt, funktioniert nicht so, wie es soll. Manchmal spüre ich nur das etwas nicht in Ordnung ist ohne zu wissen wie es eigentlich sein sollte. Die Ursachen bleiben oft im Verborgenen. Da bräuchte man ein Messgerät … aha… hier fließt Strom, diese Leitung ist also in Ordnung. Wenn aber plötzlich der Dunkelmacher nach meiner Seele greift, geht das nicht. Dann kommt man nicht mehr klar. Die Maschine kann sich nicht selbst reparieren, obwohl wir das ja ständig versuchen. Zum Glück gibt es Ärzte und Therapeuten, aber sind sie schon mal zu einem Arzt gegangen und haben gesagt: Irgendetwas stimmt mit meinem Leben nicht? Ich glaube mein Leben sollte anders verlaufen? Oder: „Etwas dunkles greift nach meiner Seele“?

Wär es nicht schön, für diese schwer greifbaren Lebenskrisen, einen Werkzeugkoffer zu haben?

Aber was sollte da rein? Um es kurz zu machen, so genau weiß ich das auch nicht.

Allerdings konnte ich bislang manches an mir selbst beobachten. Wenn es mir schlecht geht, greife ich schneller zur Bibel oder zum Predigt-Podcast als sonst. Ich konnte lernen, dass das tatsächlich hilft. Es erscheint mir manchmal so, als müsste man sich entscheiden, in welche Einflusssphäre man sich begibt. Wenn ich mein Ohr und Herz vor Gott verschließe, gerate ich schnell unter einen Einfluss, der mir nicht gefällt. Allerdings wende ich mich ja nicht bewusst von Gott ab, es ist eher ein keine Zeit haben, ein nicht nötig haben. Es läuft ja alles, wozu dann Gott? Ich habe das Gefühl, dass das Werkzeug zur Reparatur solcher „Störungen“ nur in der entsprechenden Materialausgabe zu bekommen ist und der Chef dort heißt: Gott. Ich brauche also Dinge in meinem Werkzeugkoffer die mich mit Gott verbinden.

Das erste was ich in meinen Werkzeugkoffer lege, ist ein Zettel und auf dem steht: Spreche mit Gott!

Es grüßt Euch: Michael

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