Horizonte

Es scheint der Preis der Informationsflut zu sein, dass unsere Horizonte immer kleiner werden. Vielleicht überfordert uns die Masse an Informationen. Das Internet hat uns tolle Möglichkeiten beschert aber diese vielen Möglichkeiten scheinen in uns ein Gefühl der Verlorenheit zu erzeugen. Was sollen wir tun? Was können wir tun? Alles scheint möglich und doch scheitern wir, weil wir an die Grenzen gelangen, die in uns selbst angelegt sind. Es fällt uns immer schwerer herauszufinden was für uns das Richtige ist.

Es scheint mir so, als würde dieses Dilemma in uns das Bedürfnis nach Sicherheit und Heimat wecken, nach einem Platz, der uns nicht überfordert.

Der weite Horizont, der uns alle Möglichkeiten gibt, macht uns Angst und wir ziehen uns in unseren Bau zurück. Hier kenne ich alles, alles was hier ist, kann ich verstehen und beherrschen.

Natürlich ist das Internet auch ein Echoraum, der uns das liefert was wir suchen und wenn ich ein Aluhutträger bin, werde ich meine eigenen schrägen Ideen bestätigt finden.

In dieser Situation hat es das Christentum schwer, den es will Horizonte öffnen. Allerdings mit dem Unterschied eines Lotsen, der uns helfen will.

Der Mensch sehnt sich nach Dingen die er anfassen und begreifen kann.

Da haben es (Ver)-Führer, die mir einfache Antworten geben leicht.

Klar, man muss Fakten gegen die Lügen setzen. Aber reicht das?

Wenn es so ist, dass wir Heimat und Sicherheit da empfinden, wo wir geliebt werden und lieben dürfen, dann ist der Weg doch klar. Wir müssen die Liebe Gottes in die Welt tragen und davon erzählen.

Auch in der Einöde der Möglichkeiten können wir uns sicher fühlen durch einen liebenden Gott und durch Menschen die uns lieben und den Rücken stärken.

Aus der vermeintlichen Freiheit der Möglichkeiten, die ich nicht verpassen darf, wird die Freiheit des „Nicht alles Müssens“. Ich muss nicht alles können und machen. Ich darf Grenzen haben und vielleicht machen die mich ja gerade aus. Nicht das Zerfließen in einer grenzenlosen Welt hilft mir weiter. Es ist der geöffnete Horizont zu Gott hin, der mir klar macht, ich darf einfach sein. Auch ohne dieses und jene Produkt bin ich etwas Besonderes. Ich bin wertvoll, weil Gott mich liebt. Er, der die Scherben die meine Angst oder das Leben in meine Seele geschlagen hat, wieder zusammen führen will, der mich heilen will. Der einzigst taugliche Horizont heißt für mich: Das Heil Gottes.

Eine Antwort zu „Horizonte“

  1. Avatar von Hanjo

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